Und während du in deinem Bett liegst
fragst du dich, was du falsch gemacht hast.
Was passiert ist, das dich so erblinden ließ,
dass du nur noch schwarz-weiß siehst.
Die Nacht ist dunkel und scharf,
dein Zimmer wird vom Mond erhellt.
Deine Gedanken sind klar,
dein Blick verliert sich ab und zu im Nichts.
Du frierst trotz der warmen, dicken Decke. 'Frieren ist gut,
frieren verbrennt Kalorien!' schießt es dir automatisch in den Kopf.
Alles dreht sich ums Essen,
A b n e h m e n.
Das ist doch nichts, was man Leben nennt!
Oder?
Dein Leben, deine EXISTENZ basiert auf Lügen.
Jeden Tag neue.
Und während du so darüber nachdenkst
bemerkst du erst im letzten Augenblick,
dass kleine, unförmige Tränen
deine blassen Wangen entlanggleiten.
Ich weiß so gut wie gar nichts mehr.
Es ist alles wie im Nebel,
als hätte ich die letzten Tage nicht erlebt,
asl wäre es eine Erinnerung an einen Film,
die langsam verblasst.
Ich weiß, dass ich im Badezimmer stand,
voller Selbsthass und Schneidedruck.
Wie ich in mein Bett gekommen bin weiß ich nicht mehr.
Meine Erinnerung fängt im Bad an,
gefolgt von Schwärze, und dann lieg ich auf einmal in meinem Bett.
Ich habe wieder krasse Halluzinationen,
und ich will das nicht mehr.
Ich will überhaubt nichts mehr.
Neulich stand ich in Boxershorts an der Wohnzimmertür,
und meine Mutter hat sich über meinen Beckenknochen aufgeregt,
weil man den ja angeblich so doll sieht.
'Ih, was ist das denn?' Kam von ihr,
und ich wich ihr aus, indem ich sagte,
dass das nur so ist, weil ich komisch stehe.
Ich hasse dich.
Weil du mich jedesmal wieder anlügst.
Weil sie deine Lieblingstochter ist,
und du das einfach nicht zugeben willst.
Weil du sie schon immer bevorzugt hast.
- Immerhin hat sie ja keine Probleme.
Ich hasse dich,
weil du immerwieder meine Knochen abcheckst.
Weil du immer sagst 'ich kenn' dich doch'
und es aber nie so ist.
Weil sie von dir alles bekommt,
was sie will.
Ich hasse dich.
Weil du mich nie kennen wirst.
Weil du nicht ehrlich zu mir bist.
Weil du mich jedesmal, wenn ich bei euch bin,
fertig machst.
Momentan passiert so viel, und gleichzeitig nichts.
In den letzten 2 Tagen habe ich 1,5 Kilo verloren,
was nicht sichtbar ist.
Ich wache nachts auf, friere, und schlafe nach 'ner Stunde wieder ein.
Ich nehme meine Tabletten unregelmäßig, und sie merkt es nicht.
Ich bin apathisch, still, in mich gekehrt.
Sie merkt es nicht.
and if they could read my mind,
they'd be in tears.
Und ich sitz da, den Kopf in den Händen vergraben,
und sie fragt nicht einmal, was los ist.
Dann stehe ich auf, drücke ihr einen Kuss auf die Wange
und verkrieche mich in mein Bett.
