Sonntag, 16. Januar 2011


'Ich erlebe dich so unendlich traurig, Melle.
Du hockst auch ständig alleine im Zimmer.
Was ist los, Melle?
Warum bist du so endlos traurig?'
- Die Worte meines Klinik-Therapeuten.

Ich musste einen Baum malen.
Natürlich kam die Frage 'Baum oder Vogel?'
und natürlich antwortete ich
'Vogel. Er kann fliegen, der Baum nicht.'

'Auf was drückst du da rum, Melle?
Kann ich mal sehen?
Ist das ein Wärmekissen?' - 'Ja.'
'Für was?' - 'Für die Finger.'
'Ist dir immer kalt, Melle?' - 'Manchmal.'
'''Dein Schutzengel wärmt dich''
Das passt, Melle.
Weißt du wieso?
Ich erlebe dich so schutzlos.
Als bräuchtest du jemanden, der hinter dir steht,
der dich hält.
Hast du da jemanden?
Einen, der hinter dir steht, der dich hält?'

'Hast du suizidale Gedanken, Melle?'
- Kopfschütteln.
Ja. Und selbstzerstörerische dazu.

'Fällt es dir schwer, morgens aufzustehen?'
- Kopfnicken.
'Hast du dich aufgegeben, Melle?
Hast. Du. Dich. Aufgegeben?'
- Kopfnicken. 'Ja.'

1 Kommentar:

  1. Auch wenn ich dich nicht kenne - Das zu lesen, macht mich unglaublich traurig. Und ich wünschte, es ginge dir besser. Und ich hasse mich dafür, dass ich gleichzeitig meinen Neid nicht unterdrücken kann, weil du jemanden hast, der dir zuhört, jemand, der mit dir spricht...

    AntwortenLöschen